Blog von Roadrunner

Austernpilze



05.07.08

Ich möchte mich mal in der Pilzzucht versuchen und zwar ganz ohne spezielle, gekaufte Pilzbrut. Allerdings versuche ich die Sache (halbwegs) unsteril. Zumindest mit Austernpilzen soll das durchaus möglich sein. Ich habe ein 3L-Glas mit kochendem Wasser ausgespült und eine Lage Wellpappe (auch mit kochendem Wasser übergossen) eingebracht. Die oberste Schicht der Pappe abgezogen und Stengelstücke vom Austernpilz (aus dem Supermarkt)auf den Rest der Pappe gelegt. Nun die abgezogene Schicht wieder aufgelegt. Drei Tage später wächst das Mycel (Pilzgeflecht) tatsächlich schon durch die obere Pappschicht.





Ziel ist es, drei Liter Pilzbrut zu erhalten, mit der ich dann einen oder zwei Strohballen im Garten beimpfen möchte.
Dazu bekommt das Mycel später nach und nach Futter in Form von Kaffeesatz und Stroh- oder Holzpellets. Wenn das Glas völlig durchwachsen ist, wird der Strohballen beimpft.

06.07.08

So langsam wird es pelziger:


Leider ist das Glas sehr beschlagen, so das man den Pilz eher erahnen muss.



08.07.08

Der neuste Stand der Dinge:






Das Mycel wird langsam flauschig...

Langsam muss ich wohl mit dem Füttern beginnen...

22.07.08
Leider hat die Zugabe von Kaffeesatz dazu geführt, das alles mit einem grünen Schimmelpilz befallen wurde. Kaffeesatz als Futter ist also gestrichen...

Ein neuer Versuch mit Weizenkörnern ist schon vorbereitet.
Die Weizenkörner habe ich in vier Gläser verteilt und die Gläser dann, bis die Körner bedeckt waren, mit Wasser aufgefüllt. Nun habe ich die Gläser 60min in kochendes Wasser gestellt. Nachdem die Körner gequollen waren, habe ich das restliche Wasser abgeschüttet und nochmals 60min im kochenden Wasser stehen lassen. Nach dem Abkühlen habe ich dann Pilzstücke, die ich mit einer desinfizierten (70% Alkohol) Pinzette und einem Messer von den Pilzen abgeschnitten hatte, auf die Körner gelegt und mit den Körnern aus dem vierten Glas aufgefüllt.










29.07.08

Dieser Versuch scheint ein voller Erfolg zu werden. Die Körner werden schnell und vollständig besiedelt:







07.07.09

Leider konnte ich letztes Jahr diese Versuche aus persönlichen Gründen nicht fortführen. Jetzt geht es aber wieder weiter.

Die Versuche auf Karton waren nicht sehr zufriedenstellend, weil das Nachfüttern immer irgendwie schiefgegangen ist. Die Körner sind mir leider früher oder später ebenfalls immer wieder verschimmelt.
Mein neuester Versuch verwendet abgekochtes Stroh als Substrat. Dies ist anscheinend so schnell durchwachsen, das Schimmel keine Chance hat. Die Werkzeuge und meine Hände habe ich mit Alkohol desinfiziert.



Nachdem ich das Glas ausgekocht hatte, habe ich im Dampf des kochenden Wassers das gekochte Stroh direkt eingefüllt. Das Glas mit dem Stroh abkühlen lassen und dann wieder im Dampf des kochenden Wasser
ein Stück Austernpilz auf das Substrat gelegt. Nach kurzer Zeit war das Stroh im Glas völlig durchwachsen.





Ich werde jetzt Stämme vom Apfelbaum im Garten damit beimpfen. Mit einem Teil der Brut habe ich einen Beutel mit abgekochten Stroh und abgekochten Holzdübeln beimpft um weitere Brut zu erhalten.

16.09.09
Aus den Stämmen habe ich mit einer Säge schräge Keile herausgesägt und die Brut hinein gestopft.







Danach noch mit Frischhaltefolie abgedeckt, damit das Mycel nicht austrocknet.





19.09.09
Nach ein paar Tagen ist das Mycel anscheinend schon angewachsen, denn beim leichten Ziehen am Stroh fühlt man schon Wiederstand.


Die Brut in der Tüte mit dem Stroh und den Holzdübeln breitet sich auch schon kräftig aus:



25.09.09
Das Strohsubstrat ist bereits fest in der Holzkerbe angewachsen. Erste winzige Mycelbüschel kann man am Holz erkennen.


Tipps und Tricks
Bearbeitet: 1x, zuletzt am 06.10.2013 - 21:51 Uhr