Blog von GinkgoWolf

Anzuchten April 2020



Am Sonntag, dem 26. April widmete ich mich dem ersten Teil meiner Anzuchten für dieses Jahr.
Angefangen hatte alles mit dem Schneiden meines Lavendels.
Wie das Schnittgut da so vor mir lag, dachte ich mir, es wäre doch viel zu schade, wenn ich das nur in den Hausmüll geben würde. Stattdessen wollte ich mich an einem Vermehrungs-Experiment wagen.
Ich hatte in einem meiner Kräuterbücher gelesen, dass man zum Vermehren des Lavendels halbreife Stecklinge verwendet (also Triebstücken, die noch nicht verholzt sind) und das die beste Zeit dafür im Spätfrühjahr ist. Da mein Lavendel bereits an den alten Trieben recht gut ausgetrieben ist, habe ich eine ganze Menge an halbreifen Trieben für die Vermehrung übrig. Und Spätfrühjahr haben wir derzeit auch noch.

Lavendel-Anzucht über halbreife Triebstecklinge

Als erstes holte ich für die Vermehrung Kokos-Quelltabletten aus dem Keller, legte sie in ein Zimmergewächshaus und gab Wasser dazu, damit sie aufquellen. In der Zwischenzeit bereitete ich alles andere für die Anzucht vor und stellte z.B. eine kleine Schale mit Bewurzlungshilfe bereit. Ich verwende für diese Zwecke immer Neudofix von Neudorff, eine Bewurzlungshilfe auf Algenbasis.

Dann nahm ich mir die Stecklinge vor und suchte mir zuerst einmal die kräftigsten Triebe aus. In der Hinsicht sollte man nicht sparen und immer die gesundesten, kräftigsten, best entwickelsten Triebe aussuchen - die haben gemeinhin die besten Chancen auch anzuwachsen.

Die Kokos-Quelltabletten sind in der Zwischenzeit aufgegangen, dann kann's ja losgehen.

Für die Vermehrung schneidet man die frischen Triebspitzen ab und entblättert sie auf den unteren 1-2cm. Anschließend tupfte ich sie vorsichtig in die Bewurzlungshilfe, sodass dieser Bereich möglichst gut das Stäubchen annimmt. Dann vorsichtig das überschüssige Material abklopfen und den frisch präparierten Steckling in eine von den Kokos-Quelltabletten stecken und behutsam andrücken, damit er gut Substratkontakt hat.
So mit allen anderen Stecklingen weiterverfahren.


Als zweites säte ich Malven aus.
Ich erinnere mich noch gut an meine Wilde Mauretanische Malve aus dem Aussaatwettbewerb 2017, die sehr viel Anklang bei den Bienchen gefunden hatte. Natürlich muss wieder so ein Gewächs auf meinen Balkon!
Die ersten Malven, die ich aussäte, waren allerdings keine Mauretanischen Malven, sondern gestreifte Wilde Malven der Sorte 'Zebrina' und Bechermalven der Art Lavatera trimestris. Und weil die Keimlinge dieser beiden Pflanzen sich sehr ähnlich sind - sie stammen immerhin beide aus der Familie der Malvaceaen - säte ich (sozusagen als "Kontrollsaat" wie man das von Radieschen kennt) noch eine Reihe Cosmos, also Schmuckkörbchen dazwischen.

Natürlich wurde alles mit Schildern markiert. Ich wüsste sonst hinterher wohl nicht mehr, was ich da eingesät hätte und müsste hinterher "ins Grüne" raten.
Zu guter Letzt goss ich alles mit der Ballbrause an und stellte das mit den Aussaaten bestückte Zimmergewächshaus auf's Fensterbrett im Wohnzimmer. Nun heißt es wohl: warten....

Wobei ich heute festgestellt habe, dass meine Cosmos, also die "Kontrollsaat" bereits anfängt zu keimen. Ähm... hups! So war das ja nun eigentlich nicht gedacht...

Egal, wenn die ersten meiner Aussaaten (abgesehen von den Cosmos) zu keimen beginnen, gibt's ein Update. Und vllt fang ich dann schon etwas anderes an auszusäen.

Bleibt gespannt!




Bearbeitet: 5x, zuletzt am 28.04.2020 - 19:38 Uhr