Blog von kdb

17. Eintrag - Belgische Obsthecke



Die meisten von uns haben als Einfriedung ihres Grundstücks einen Jägerzaun, einen Schmiedezaun, einen Lattenzaun, eine Hecke oder auch nur den berühmten Maschendrahtzaun. Aber, wer hat denn schon mal über einen Zaun in Form einer Obsthecke nachgedacht?

Vielleicht besteht die Hecke aus bestens gepflegter undurchsichtbarer Thuja oder aus Liguster.



Diese Hecke stand schon, als wir 1993 unser Grundstück gekauft haben. Jedes Jahr kämpfen wir 2-3 mal mit dem Neutrieb, um ihn nach unserem Willen zu kürzen, ein wenig wie ein Trapez zu schneiden und in der Höhe zu begrenzen.

Wenn man sich Liguster, Thuja- Johannisber- oder andere Pflanzen für eine Hecke kauft, könnte man doch auch dafür Obstbäume pflanzen und die wie eine Hecke ziehen, etwa in 1,50 meter Höhe. Damit hat man eine Umfriedung einer Seite oder des ganzen Grundstücks, und gleichzeitig kann man schönes Obst ernten.

Ich habe keine Belgische Obsthecke als Begrenzung meines Grundstücks, aber sehr wohl habe ich damit eine halbe Wand unseres Hauses besetzt.

Ich habe dafür einen Pflanzabstand von 70 cm zwischen den einzelnen Bäumen gewählt. In Höhe von 15-20 cm über der Erde stehen bei mir die Verzweigungen, die jeweils in 45° nach oben in beide Richtungen zeigen.



An unserer Belgischen Hecke haben wir von links nach rechts 5 Apfelbäume der Sorten Roter Berlepsch, James Grieve, Pilot, Roter Boskoop und Jakob Fischer gepflanzt. wie auf dem Foto ersichtlich ist, ist der Baum ziemlich kurz über der Veredlungsstelle abgesägt.



Obwohl auf dem vorigen Foto keine Knospe sichtbar ist, sind trotzdem an allen fünf Bäumchen sogenannte schlafende Knospen ausgetrieben.



Auf diesem Foto sind die 5 Bäumchen am 29.02.2008, also kurz nach dem Neuanstrich der Fassade, zu sehen. Man muss da schon richtig schauen, um die kleinen Stämmchen als Bäumchen zu identifizieren. Aber man sieht eben auch, wie weit ein Baum zurück geschnitten werden kann. Und es wird sichtbar, weshalb ich sehr grossen Wert darauf gelegt habe, Bäume zu bekommen, die möglichst tief veredelt worden sind. Pflanzt man solche, die in 40 cm oder höher über der Erde veredelt wuren, wird einfach zu viel Wandfläche verschenkt.



Bis zum 10. Mai haben sich aus den vorhin sichtbaren Knospen schon schöne Triebe entwickelt, die ich auch hier wieder wie einen zweiarmigen schrägen Kordon ziehe. Die Besonderheit liegt darin, dass die Triebe so wachsen sollen, dass es aussieht wie ein grosses Gitter. Das kann man durch zweierlei Massnahmen erreichen - einerseits dadurch, dass man die Triebe über Kreuz zieht, andererseits dadurch, dass man die Triebe an jeder "Kreuzung" wieder abbiegen lässt.



Am 06.06. war die erste Kreuzung bereits erreicht. Ich habe mich darüber sehr gefreut.



Um dieses Spalier besser sichtbar zu machen, habe ich im Spätherbst die davor stehenden Rosen herausgenommen und in die Rosenreihe am Zaun versetzt.

Im Jahr 2009 ist die Belgische Hecke recht gut gewachsen, an der rechten Seite konnte ich die Triebe des einen Baumes schon recht zeitig im Jahr um 90° umbiegen, um ihn weiter wachsen zu lassen.



Am 16.08.2009 ist der erste Apfel in der Belgischen Obsthecke abgefallen. Es ist ein James Grieve. er wiegt etwa 260 Gramm. das führte dazu, dass der Baum nur sehr wenig gewachsen ist.




Bearbeitet: 2x, zuletzt am 27.10.2013 - 22:17 Uhr